Bodo Gsedl, Bildender Künstler, BBK
Ich arbeite hauptsächlich mit Öl- und Aquarellfarben, zeichne aber auch gerne mit Blei- und Buntstiften oder mit Kohle- und Pastellkreide. Von Jugend auf haben mich Gesichter fasziniert und ab etwa dem 13. Lebensjahr habe ich Freunde gezeichnet oder gemalt.
Einen richtigen Schub bekam mein künstlerisches Schaffen als ich 1976/77 ein Jahr als Austauschschüler ( AFS.de ) in der Stadt West Chicago in Illinois/USA verbrachte.
Nach meinem Abi studierte ich von 1980 – 1984 Grafik-Design an der Fachhochschule Mannheim. 1986 machte ich mich in diesem Bereich selbstständig, verlor aber meine künstlerischen Ambitionen nie aus den Augen.
1996 zog ich dann in die Gemeinde Taufkirchen (Vils), die etwa eine Stunde nordöstlich der bayerischen Landeshauptstadt München liegt. Als Mitglied im Kunstverein Erding wurde ich für 6 Jahre in den Vorstand gewählt. In dessen regelmäßigen Jahresausstellungen konnte ich ganz unterschiedliche Aspekte meines künstlerischen Interesses ausstellen – nicht nur mit Porträts, sondern auch mit sozialen und politischen Themen. POLITICAL ART
2001 ergriff ich die Chance, endlich ein eigenes Künstleratelier in der Stadt Erding zu mieten. Hier habe ich auch die schrecklichen Ereignisse am 11. Sep. 2001 in New York mitverfolgt und meine Eindrücke gleich am nächsten Tag in dem Diptychon „Horror and Pain“ / „Death and Grief“ verarbeitet. Das Werk wurde 2011 im Lardner-Report aufgeführt.
Seit 2003 bin ich Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler (BBK).
2003 bezog ich auch mein erstes Atelier im rechten Seitenturm des historischen Wasserschlosses Taufkirchen (Vils). Nachdem der Westflügel des renovierungsbedürftigen Gebäudes 2005 vom neuen Besitzer saniert wurde, erhielt ich noch im selben Jahr ein neues, großes Atelier im 1. Stock des Westflügels.
Leider musste ich mein Schlossatelier im Herbst 2012 wieder verlassen, da die Räume von der Gemeinde Taufkirchen (Vils) benötigt wurden. Letztendlich war es eine gute Entscheidung, da ich ein Jahr später den Vorsitz für einen gemeinnützigen Verein (SOVIE e.V.) übernahm. Diese umfassende Aufgabe ließ jedoch kaum noch Raum für das eigene Kunstschaffen – nur 2 Gemälde verließen meine Staffelei.
Porträts
In meinen Porträtgemälden schaue ich hinter das bloße Abbild eines Gesichtes. Die „Identifizierung” der Person findet statt durch das Sichtbarmachen eines charakteristischen Ausdrucks. Um diesen bestimmten Wesenszug herauszuarbeiten, nutze ich meine Kamera und eine ausführliche Begegnung mit dem Modell. Ich lerne dabei nicht nur die zu porträtierende Person kennen, sondern kann mein spontanes Erleben des Modells festhalten. HUMAN PORTRAITS
Autor und Fotograf
Meine Leidenschaft zur Schriftstellerei und lokaler Geschichtsforschung resultierten in einem Buch zur Schlossgeschichte, das 2008 veröffentlicht wurde. Leider ist das 156-seitige Werk zwischenzeitlich vergriffen.
Ein weiteres Buchprojekt folgte 2010 mit einer Biografie über den Gründer der ortsansässigen Polstermöbelfabrik himolla, Carl Hierl. Dieser schuf aus einer kleinen Sattlerei den größten Produzenten hochwertiger Polstermöbel in Europa. Das Buch „Erinnerungen an Carl Hierl“ mit 272 Seiten erschien 2011.
Digital art
Obwohl ich mit ganzem Herzen male, habe ich mich nie auf die klassischen Mal- und Zeichentechniken beschränken wollen. Besonders die aufregenden Möglichkeiten der digitalen Medien boten mir neue Möglichkeiten und Herausforderungen. Hier haben mich z.B. über mehrere Jahre die Visualisierung von Livemusik gereizt. JAZZ ART
Vor allem zur Darstellung von Wettbewerbsentwürfen waren die Möglichkeiten digitaler Technik für mich immer wieder hilfreich:
2004 war ich einer der 7 Gewinner, die im Wettbewerb für „Kunst am Bau” des neuen Erdinger Korbinian-Aigner-Gymnasiums mit dem 125 qm großen, auf Glas gedrucktem Digitalbild „Phantastenträume“, ausgewählt wurden.
Noch im gleichen Jahr beteiligte ich mich beim Wettbewerb für die neu geschaffene Eingangshalle des Erdinger Finanzamtes mit dem ebenfalls digital erstellten Entwurf „Do Ut Des“ (lat: „Ich gebe, damit Du gibst“).
Im Jahr 2005 beteiligte ich mich an dem international ausgeschriebenen Kunstwettbewerb für das neue Museum der McCormack Foundation in Chicago mit dem Entwurf für eine Skulptur „Alliance of Freedom“.
2008 gewann ich den 2. Preis des zum ersten Mal ausgeschriebenen Kunstwettbewerbs für digitale Kunstbilder („ ARTEMUSICA ’08 – International Competition of Digital Images”) mit einer Collage meiner JazzKunst-Werke. Das Werk wurde mittels eines Flaggenbanners im öffentlichen Raum der italienischen Stadt Pian di Scò ausgestellt.
Natürlich beteiligte ich mich auch an dem ausgeschriebenen Wettbewerb meiner Heimatgemeinde, die 2009 ein neues Rathaus baute und auf dem davor liegenden Platz eine Skulptur aufstellen wollte. Ich präsentierte den Entwurf „Weltblick“
Neue Perspektiven
2019 ergab sich endlich wieder die Möglichkeit, ein neues Atelier zu beziehen. Diese Räumlichkeiten wurden früher als Tierarztpraxis genutzt. Kaum eingerichtet, erteilte mir ein Freund einen Auftrag über ein Gemälde als Geschenk für seine Tochter. Der Raum, in dem das Gemälde später hängen sollte, bietet einen spektakulären Ausblick auf das bayerische Voralpenland mit einer riesigen Wiesenfläche im Vordergrund. Ich schlug daher als Motiv drei Mitbetrachter vor: „Looking Out”
Aus diesem animalischen Gemälde entstand mein neuer künstlerischer Ansatz von (Nutz-) Tierporträts, bei denen ich – wie bei meinen Menschenporträts – eine eigene Persönlichkeit und Wiedererkennbarkeit herausarbeite. Also keine Tiermalerei im klassischen Sinne, sondern ein reines Porträts des Individuums. Mein Einsatz von bunten Farben, vor allem in den Schattenbereichen, erhöht die Unterscheidung und unterstreicht die individuelle Wiedererkennbarkeit. Zudem ersetze ich die Identitätsnummer in den gebräuchlichen Ohrmarken durch einen von mir frei gewählten Namen. Die Hintergründe der Porträts sind farbig und abstrakt. Ich konzentriere mich bei meinen eigenen Modellen besonders auf die Viehzucht: Kühe, Schafe, Ziegen und Schweine. Ob ich irgendwann mal beim Federvieh lande oder gar das Porträt einer Forelle auf der Staffelei habe, wird sich zeigen … ANIMAL ART