Ich stelle aus beim „Mitanand“- Musik- und Kunstfestival in Vilsbiburg

31. Mai 2025
Bodo Gsedl hinter seinem Plakat zu seiner Ausstellung beim Mitanand-Musik- und Kunstfestival in Vilsbiburg

Alljährlich zu Pfingsten findet in Vilsbiburg das bunte Musik- und  Kunstfestival „Mitanand“ statt. Mitten in der Stadt, tolle Musik und beste Stimmung! Und für alle Konzerte ist der Eintritt frei.

Termin: 6. bis 8. Juni 2025
Ort: Stadtplatz, 84137 Vilsbiburg 
Alle Infos zum abwechslungsreichen Programm: www.kulturforum-vilsbiburg.de/mitanand/­

Den Part des Bildenden Künstlers bei diesem Festival übernehme heuer ich und stelle vom 6. bis 8. Juni 2025 meine farbenfrohen Porträts von Kühen, Schweinen, Ziegen und Schafen aus.

  • Vernissage: Fr. 6. Juni, 17.30 Uhr
  • Ort: vhs-Saal, 3 Stock (Aufzug vorhanden) Stadtplatz 30, 84137 Vilsbiburg
  • Geöffnet: Sa. & So von 11- 18 Uhr

Auch hier ist der Eintritt natürlich frei.

Und hier der Presseartikel der Vilsbiburger Zeitung vom 12.06.2025 über die Ausstellung:

Tierbilder von Bodo Gsedl in der Volkshochschule Vilsbiburg

Wenn Tiere auf Menschen blicken: Animalische Gemälde von Bodo Gsedl sind während des Mitanand-Festivals im Saal der Volkshochschule zu sehen gewesen.

Von  Georg Soller | 12. Juni 2025 | Stand: 15:57 Uhr

Fotos: Georg Soller

Bodo Gsedl erläutert Monika Hillebrand das „Selbstportrait“ mit dem bunten Stier: „Vom Sternzeichen her bin ich Stier und im chinesischen Horoskop ein Schwein.“

Bodo Gsedl erläutert Monika Hillebrand das „Selbstportrait“ mit dem bunten Stier: „Vom Sternzeichen her bin ich Stier und im chinesischen Horoskop ein Schwein.“

Eine außergewöhnliche Werkserie präsentierte Bodo Gsedl am vergangenen Wochenende im Rahmen des Mitanand-Festivals im Saal der Volkshochschule. Der Maler und Grafiker aus Taufkirchen/Vils porträtiert Nutztiere in der gleichen Art, wie er in der Zeit vor der Corona-Pandemie Menschen gemalt und gezeichnet hat. Dabei ist die Darstellung in der Form realistisch, in der Farbe jedoch expressiv, weil, so Gsedl, Farbe mehr Wirkung auslöst und seinem farbenfrohen Charakter besser entspreche.

In seiner aktuellen Serie widmet sich der Künstler jenen Lebewesen, die für viele Menschen als Fleischlieferanten alltäglich und gleichzeitig unsichtbar geworden seien, sagte die Vorsitzende des Kulturforums, Barbara Gahabka, ihrer Einführung: „Kühe, Schweine, Ziegen … – sie alle begegnen uns in dieser Ausstellung nicht als anonyme Produktionshelfer, sondern als Individuen. Als Wesen mit Ausdruck und Präsenz.“ Gsedls Malerei sei von einer intensiven Beobachtung geprägt. Jedoch nicht allein der Maler beobachtet, „die Tiere auf seinen Leinwänden blicken zurück“.

Das ist sicherlich der Grund für die ungewöhnliche Wirkung, die Gsedls Bilder auf den Betrachter haben. Zudem ersetzt er die Identitätsnummer in den gebräuchlichen Ohrmarken durch menschlich klingende Namen, die bei seiner allerersten Kuh-Malerei mit drei Tieren „Cora“, „Rona“ und „Vira“ lauteten. Wie schon bei seiner Arbeit an der Serie „Political Arts“ macht Gsedl auch hier deutlich, dass Kunst nicht nur kritikloses Zurschaustellen von Bildern ist, sondern dass er auch sozialkritische Themen anspricht, mit denen sich der Betrachter auseinandersetzen muss.

Und so werden in der Ausstellung (und auch online) Informationen zu den Nutztieren mitgeliefert, die informativ, hintergründig und wissenswert sind. Bei den Texten zu Ziege Inge, zum Longhornrind Franz, zum Kalb Anastasia oder zum Schwein Uwe geht es außerdem um die Haltung und Verarbeitung der Tiere, weil Gsedl damit zum Nachdenken über unsere Beziehung zu Nutztieren und deren oft unwürdige Ausbeutung durch die Konsumgesellschaft anregen möchte.

Präziser Realismus in Öl und Aquarell

Handwerklich sind die Bilder von Bodo Gsedl präziser Realismus. Er arbeitet hauptsächlich mit Öl- und Aquarellfarbe, zeichnet aber auch gerne mit Blei- und Buntstiften oder mit Kohle- und Pastellkreide. Mit seinen kraftvollen, bunten Farben, vor allem in den Schattenbereichen, gelingt es ihm, „das Alltägliche in das Erhabene zu überführen“, wie es Barbara Gahabka formulierte.

Gsedl betreibe deshalb keine Tiermalerei im klassischen Sinn, sondern portraitiere die Tiere als Individuen und strebe mit der intensiven Farbigkeit die individuelle Wiedererkennbarkeit seiner tierischen Charaktere an: „Tiere haben weniger Mimik, dafür aber einen intensiven Blick“, erklärte Gsedl selbst. Und es sei auch der „Selbstoptimierungswahn der Menschen für die sozialen Medien“ gewesen, der ihm das Portraitieren verleidet habe: „Ich wollte halt lieber Charakterköpfe malen.“

Das Porträtieren von Menschen – und neuerdings von Tieren – betreibt Bodo Gsedl seit seiner Jugend. Ein Austauschjahr in West Chicago hat ihn schließlich inspiriert, nach dem Abitur von 1980 bis 1984 Grafikdesign in Mannheim zu studieren. Aber auch als selbstständiger Grafiker verlor er seine künstlerischen Ambitionen nie ganz aus den Augen, oder wie er bei der Eröffnung am vergangenen Freitag sagte: „Wollen hätt’ ich schon mögen, aber mein Bankberater, meine Familie …“

Ab 2001 nahm das eigene Kunstschaffen deutlich Fahrt auf, Bodo Gsedl bezog eigene Ateliers, wurde Mitglied im Berufsverband bildender Künstler (BBK), stellte seine Bilder aus und beteiligte sich an diversen Kunstwettbewerben. Er arbeitet zugleich als Autor und Fotograf und entdeckte in Erding und Taufkirchen die lokale Geschichtsforschung für sich. Nicht zuletzt aufgrund seiner Erfahrungen mit der eigenen Werbeagentur ist Gsedl bei der Vermarktung seiner Kunst höchst professionell. Unter www.bodosart.com findet sich sogar ein Webshop für hochwertige Kunstdrucke.